Das vergangene Jahr hat jeden vor große Herausforderungen und Unsicherheiten gestellt, egal ob im Privat- oder Berufsleben. Wir alle mussten und müssen auch weiterhin auf die veränderten Umstände reagieren, uns dementsprechend anpassen und vor allem umdenken. Teammeetings oder auch Geburtstage per Videochat. Gemeinsame Treffen mit Abstand. Masken, die uns im Alltag begleiten. Mit all diesen Veränderungen müssen wir lernen umzugehen.
Gerade in Krisenzeiten beschäftigen sich Kunden und Verbraucher vermehrt damit, wie Marken und Unternehmen sich verhalten. Mit der Studie »Global Marketing Trends« identifiziert das Beratungsunternehmen Deloitte jährlich die wichtigsten neuen Entwicklungen für erfolgreiche Markenpflege und Kundenkommunikation.
Im Rahmen der Studie zu den Global Marketing Trends 2021 wurden zwei separate Befragungen durchgeführt – die eine mit Konsumenten, die andere mit Führungskräften von Unternehmen. Ziel der Deloitte Studie ist es, besser zu verstehen, wie Verbraucher auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren und welche Aspekte für sie relevant sind. Für Unternehmen heißt das, trotz der Krise für die Kunden attraktiv zu bleiben. Für eine erfolgreiche Markenpflege und Kundenkommunikation wird Flexibilität immer wichtiger.
Deloitte nennt in diesem Zusammenhang die Global Marketing Trends 2021 für ein authentisches, humanes und relevantes Marketing:
Purpose
Der Sinn und Daseinszweck eines Unternehmens bzw. einer Marke verleihen ihr menschlichen Charakter und fördern die Differenzierung vom Wettbewerb. Dabei darf der Purpose aber nicht nur auf Papier stehen, sondern muss von jedem Einzelnen im Unternehmen gelebt werden. Dies stärkt die Marke und schafft die Grundlage für eine langfristige, authentische und nachhaltige Markenentwicklung.
Agility
Sowohl die Pandemie als auch die Digitalisierung machen agile Modelle und digitale Tools notwendiger denn je. Grundvoraussetzung hierfür ist das entsprechende Mindset, das heißt beispielsweise, offen für Neues zu sein. Events und Workshops werden virtuell durchgeführt und Social Media bestimmen unseren Alltag. Sie sind sowohl privat als auch beruflich nicht mehr wegzudenken.
Human Experience
Hinzu kommt die menschliche Komponente, die für Glaubwürdigkeit, Empathie und ein tieferes Verständnis für Kunden, Mitarbeiter und Stakeholder sorgt. Gerade zu aktuellen Zeiten haben die Menschen zum Teil das Gefühl, isoliert zu sein, weswegen die Interaktion zwischen Marke und Mensch immer wichtiger wird. Reale Probleme, die konkrete Personen in ihrem Leben beschäftigen, müssen gelöst werden. Dafür müssen Unternehmen neue Angebote schaffen, die auf die Bedürfnisse der Kunden und Verbraucher eingehen.
Trust
Vertrauen ist alles und somit das A und O erfolgreicher Markenpflege und Kundenkommunikation. Durch eine klare und offene Kommunikation wird das Vertrauen aufgebaut und gestärkt. Den Menschen werden Werte wie Zuverlässigkeit und Vertrauen gerade in diesen Zeiten der großen Unsicherheit immer wichtiger. Dabei muss darauf geachtet werden, auf die Aspekte einzugehen, welche die Menschen wirklich schätzen, um eine langfristige und erfolgreiche Beziehung aufzubauen. Hierzu zählt beispielsweise die Verwertung der Kundendaten für Marketingzwecke, bei denen ein transparenter und vertrauensvoller Umgang notwendig ist. Es ist entscheidend, dass Aspekte, die in der Werbung und den Markenbotschaften versprochen werden, auch dem entsprechen, was letztlich durch die Produkte und Services des Unternehmens geliefert wird.
Participation
Durch die Teilhabe und Einbindung engagierter Kunden, die sich aktiv einbringen, wird der Markenwert gestärkt und die Kundenbindung erhöht. Denn nichts ist für eine Marke bzw. Unternehmen bedeutender als Kunden, die sich als Markenbotschafter, Influencer oder Innovatoren für das Unternehmen positionieren. Jeder Touchpoint der Customer Journey muss auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. Durch digitale Technologien können sie als interagierende Partner eingesetzt werden und nehmen aktiv an der Entwicklung und Gestaltung der Marke teil. An welchem Punkt in der Customer Journey dies am besten umsetzbar ist, muss individuell festgelegt werden.
Fusion
Um neue Perspektiven zu eröffnen, verschmelzen die Branchen immer mehr miteinander. Traditionelle Grenzen entfallen, Unternehmen knüpfen beispielsweise neue und intensivere Verbindungen zu ihren Stakeholdern. Neue Geschäftsfelder und Märkte werden erschlossen. Durch die neugeschaffene Zusammenarbeit können Erfahrungswerte und Learnings ausgetauscht werden.
Talent
Die Mitarbeitenden müssen als wertvollste Ressource eines Unternehmens verstanden werden. Um sie langfristig zu halten, werden ihre Interessen und Bedürfnisse festgestellt. Es ist entscheidend, die Qualifikationen und Kompetenzen der Mitarbeitenden zu verbessern, indem Weiterentwicklungsmöglichkeiten angeboten werden. Sie werden motiviert, befähigt sowie für das Unternehmen und die vorhandenen Werte begeistert.
Die genannten sieben Trends werden wohl auch in den kommenden Wochen, Monaten und auch Jahren immer wichtiger. Da wir auch weiterhin nicht wissen, wie es weitergeht und was uns bevorsteht.
Der wohl bedeutendste Trend ist, die menschliche Komponente in der Strategie zu verankern und den Menschen im Kontext seiner Verhaltens- und Funktionsweisen immer mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei geht es speziell um all seine individuellen Bedürfnisse – und dies betrifft alle unterschiedlichen Akteure, die mit dem Unternehmen und der Marke interagieren. Also Mitarbeiter, Kunden, Partner und Stakeholder – und dies nachhaltig und verantwortungsbewusst.
Wir bei arsmedium fassen dieses Konzept unter #humancentricity zusammen.
Denn wir wissen: fast alle Ressourcen sind endlich, nur eine nicht – der Mensch. Der Mensch ist aber keine Ressource, die es ständig zu optimieren gilt, sondern die motiviert werden muss, sein Wissen, seine Erfahrungen und seine Kreativität im Sinne des Unternehmens sinnvoll einzusetzen. Für Unternehmen heißt das auch, dass sie eine klare Vision und wertebasierte Haltung entwickeln und nach innen und außen richtig kommunizieren müssen. Dies dient der Orientierung, um die strategischen Ziele des Unternehmens zu erreichen. Es bedarf demnach einer Unternehmenskultur, welche die Mitarbeiter*innen dazu befähigt, auch selbst nach vorgegebenen Visionen und Werten leben zu können. Entsprechende Strukturen und Prozesse müssen geschaffen werden, um das Potenzial der Menschen freizusetzen und eine Sinnhaftigkeit, mit der sich die Menschen identifizieren können, zu schaffen. Dabei muss auf die Bedürfnisse, Wünsche und Ängste der Menschen eingegangen werden, um zu verstehen, warum der Mensch arbeitet und was er durch seine Arbeit erreichen will.
Den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Umdenken ist erforderlich.