STRATEGIE CULTURE-DESIGN

Innovations-Kultur – Notwendigkeit, Voraussetzungen und Stolpersteine

ZUR ÜBERSICHT

Die Innovationsfähigkeit ist eines der Top-Themen in jedem Unternehmen. Das ist auch nachvollziehbar, denn nur durch Innovationen können wir uns für die Zukunft absichern. Nur durch stetige Weiterentwicklung unserer Produkte und Leistungen, durch das Hinterfragen des Geschäftsmodells und durch neue Ideen für den Markt können wir die Menschen von heute und von morgen für unsere Marke begeistern. Das ist uns hoffentlich allen bewusst …

Doch wie werde ich als Unternehmen innovativer?

Wie kann ich es schaffen, von innen heraus den Anforderungen des Marktes, der Kunden und der Technologie gerecht zu werden? Unserer Erfahrung nach nur durch eine entsprechende Unternehmenskultur. Eine Kultur, in der ausprobieren erlaubt, wenn nicht sogar gefordert wird. Eine Kultur, bei der scheitern eben nicht als scheitern gesehen wird, sondern als sammeln von Erfahrungen, Daten und Fakten, mit deren Hilfe ich weitermachen kann. Eine Kultur, in der der Austausch von Erfahrungen und Daten Silo-übergreifend Standard ist. Eine Kultur, die es erlaubt, andere, neue Wege zu gehen, ohne dass die Ergebnisse in der Struktur verloren gehen oder die Politik des Unternehmens diese platt macht.

Machen wir uns nichts vor ...

Viele Unternehmen sehen die Notwendigkeit eines Wandels ein, doch leider gehen es viel zu viele falsch an. Es geht eben nicht darum, noch ein teures Tool in Unternehmen einzusetzen, mit dem man hofft, innovativer zu werden. Und dieses am besten noch von oben aufdiktiert, sodass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass es sowieso niemand nutzt. Es geht darum, die eigenen Mitarbeiter dazu zu befähigen, aus sich heraus am Erfolg des Unternehmens zu arbeiten. Das ist eine kulturelle Herausforderung. Und eben keine, die ich mal schnell lösen kann. Diejenigen, die den Wandel angestoßen haben, wissen, was ich meine …

Die meisten Unternehmen haben die Kompetenz im Haus, innovativ zu sein. Damit meine ich die erfahrenen Mitarbeiter, die seit Jahren an Produkten und Leistungen einer Marke arbeiten und diese weiterentwickeln. Darüber hinaus hat jedes Unternehmen auch neue, junge Mitarbeiter, die neue Ideen, Vorgehensweisen und auch eigene Erfahrungen haben. Als Unternehmer ist es meine Aufgabe, einen Nährboden dafür zu schaffen, dass genau diese Menschen zusammenarbeiten und ihre Ideen entwickeln und weiter verfolgen. Idealerweise integriere ich noch Einflüsse von außen und denke mehr wie ein agiles Netzwerk und nicht mehr wie eine geheime, geschlossene Abteilung für Produktentwicklung. Und genau hier sind die Probleme in der Kultur des Unternehmens verankert.

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Wie entstehen also Innovationen?

Um Innovationen zu entwickeln, brauche ich übergreifende, in verschiedenen Bereichen erfahrene Teams (das hat übrigens nichts mit dem Alter der Mitarbeiter zu tun), die neue Ideen entwickeln und ausprobieren können, ohne Angst vor dem Scheitern zu haben. Diese Teams müssen Daten sammeln, aber auch auf alle Daten zugreifen können, die ihnen helfen, neue Produkte und Leistungen zu entwickeln. Diese Teams brauchen auch Zugriff auf den Austausch mit echten Kunden um gemeinsam mit ihnen an Innovationen zu arbeiten. Und sie brauchen Zugang zu einem Netzwerk aus externen Spezialisten, das bei der Entwicklung unterstützen kann. Das können Partner sein, Zulieferer, Absatzmittler oder einfach Koryphäen im entsprechenden Gebiet, welches ich als Marke bespiele bzw. bespielen muss. Eine Kultur also, in der Wissen nicht nur generiert, genutzt und entwickelt, sondern auch getestet und auf den Prüfstand gestellt wird. So werden Innovationen heute entwickelt.

Das große "Aber"

Aber leider prallt dieses Wissen um den Kulturwandel bei den meisten Unternehmen auf eine Kultur, die so etwas nicht stemmen kann. Effizienzorientiert und zahlengetrieben sind die meisten Unternehmenskulturen zur Zeit hierarchisch und strukturell gar nicht dazu in der Lage, so eine Entwicklungsumgebung aufzubauen, geschweige denn fortzuführen. Das ist aber unabdingbar, um sich weiterzuentwickeln. Und genau darum geht es bei der proaktiven Kulturgestaltung: Ausgehend von den bestehenden Gegebenheiten des Unternehmens und ausblickend auf die Veränderungen und Herausforderungen in der Zukunft muss proaktiv eine Kultur geschaffen werden, bei der Innovationen eben nicht ein Werk einer in sich geschlossenen Abteilung sind, sondern in einem Netzwerk entwickelt, getestet, optimiert und weiterentwickelt werden.