Eigentlich war der Plan, das Leserfeedback unseres Blogs aufzuarbeiten. Doch schnell stellten wir fest: Wir haben gar kein Leserfeedback. Also begannen wir einfach, die pointierten Kommentare hochkritischer Spambots in unserem Blog zu lesen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob unsere Arbeit »da draußen« gut ankommt.
Dies ist eine Aufarbeitung dessen, was wir – Spamfilter zum Trotz – zu lesen bekamen.
Beginnen wir mit Anabolic Steroide. Diese schrieb:
»Eines der er beeindruckenden Blogs die ich gesehen habe. Vielen Dank für die Führung der Internet edel für einen Wechsel. Youve hat Stil, Klasse, Draufgängertum. Ich meine es ernst. Bitte macht weiter so, denn ohne das Internet definitiv fehlt, ist in der Intelligenz.«
Auch wenn wir nicht alles zu 100 Prozent verstehen, was Anabolic Steroide meint, so sind wir dennoch sehr stolz, dass das Draufgängerische in unseren Artikeln a) erkannt wird und b) gut ankommt. Als Art Evel Knievels der Nürnberger internationalen Bloggosphäre versprechen wir Anabolic Steroide, dass wir weiterhin die Führung des Internets edel für einen Wechsel machen werden. Auch wir meinen es Ernst damit. Darauf unser intelligentes Wort.
Weiter schreibt eine Rosetta Feliz, nachdem sie das erste Mal unsere Seite besucht hat:
»1st time I’ve frequented your site. I like the concept. Thank you for every thing you execute.«
Wie man sieht, liegen wir mit dem letzlich gewiss auch etwas gewagten Konzept, wortlastige Artikel zu verschiedenen Themen äußerst unregelmäßig zu veröffentlichen, goldrichtig: Maragret Saadesh dankt uns deshalb mit den Worten:
»Thank you Gentleman you might be amazing.«
Verehrte Frau Saadesh, wissen Sie was? Wir glauben, Sie könnten recht haben. Denn: We might just even be a little bit amazing. Vielleicht mindestens genauso amazing wie unser Blog, glaubt man den vielen Kommentaren. Beispielsweise dieser kritischen Stimme:
»Excellent site in addition to amazing style." oder auch »This remarkable site may definitely be one of the really finest in it’s area of interest. Outstanding weblog!"
Ein Herr Matsubras meint gar:
»Great stuff, just great! Some truly superb information and very useful.«
und Danabol 10 mg schwärmt:
»Simply möchte anmerken, dass Sie eine sehr anständige Website haben, genieße ich die Stil und Design…«
Überwältigt von all diesen Lobeshymnen der netten Spammer, können wir nur verlegen in den Boden gucken und uns bedanken. Wir möchten uns simply bedanken.
Aber das ist ja noch gar nicht alles. Denn ein Ali Bienkowski geht sogar so weit, unseren Blog zum besten Blog für jeden Menschen zu machen, der sich mit einer speziellen Sache beschäftigen möchte:
»This can be the best weblog for any person who desires to be familiar with this specific matter.«
Da bleibt uns ja fast die Spucke weg, denn genau das ist unser Anspruch: Der beste Blog über irgendwas Spezifisches für jedermann. Drunter machen wir es nicht.
Wie man also lesen kann, kommt unser Blog generell gut an. Und was auch noch schön zu lesen ist: Unser Blog wird nicht einsam und versteckt konsumiert, sondern die Lektüre hat anscheinend schon fast sozialen Charakter:
»My spouse and i enjoy this weblog.«
Aber es geht sogar noch eine Stufe sozialer:
»You are making our house extremely pleased!«
So ein ganzes Haus zu beglücken, freut uns dann doch schon sehr. Machen wir ja auch nicht alle Tage mit unserem Blog.
Kommen wir noch schnell zur Tonalität unserer Beiträge. Diese, so scheint es, ruft eindeutige Erinnerungen hervor:
»Reading this post reminds me of my good old room mate! He always kept chatting about this …«
Unsere Schreibe erinnert also an einen labernden Mitbewohner, der unaufhörlich über ein und dasselbe Thema redete und dabei beharrlich den Gesprächspartner bis an die Türschwelle des Zimmers verfolgt. Wieder bleibt uns nichts übrig, als Danke zu sagen. Danke High Voltage Insulators für diesen charmanten Vergleich, der beweist, dass unsere Beiträge menscheln.
Wir könnten jetzt einfach so weitermachen, die Liste des Lobes ist lang. Lobeshymnen mit vielen Adjektiven wie motivational, outstanding, remarkable und exceptional sind bei den Kommentaren an der Tagesordnung. Die Crème de la Crème der Adjektive, wenn man so will. Das ist schön. Oder, um es in den Worten unserer Kommentatoren zu sagen: That's nice.
Ohne ein Fünkchen Selbstkritik zuzulassen, sehen wir dieses Feedback als 1a-Bestätigung unseres Blogger-Tuns.
Nun wo wir scheinbar oben im Qualitätsolymp der Bloggerei angekommen sind, wächst aber selbstverständlich auch der Druck. Dieser steigt nicht nur unaufhörlich, weil manche – wie Reed Seiberling – tagtäglich von uns lesen möchten:
»If there is a single weblog I really like studying each and every single day, it could be this location.«
Sondern, weil die Rufe nach mehr Beiträgen immer lauter werden. Gar ohrenbetäubend laut:
»Write more, thats all I have to say.«
Und die Begründung für diesen klaren Schreibauftrag wird auch noch gleich mitgeliefert:
»You definitely know what youre talking about.«
Wir sollen also mehr schreiben, weil wir Ahnung davon haben. Aha. Auch hier wollen wir dem Leser Whatisaserver gar nicht widersprechen. Wir werden versuchen mehr zu schreiben.
Aber jetzt wirklich genug der Selbstbeweihräucherung. Noch ein Zitat und dann ist Schluss damit. Das allerletzte Wort hat der sympathische Duz-Bot Book of Ra spielen:
»Dank dir, endlich habe ich das in der Tiefe gerafft.«
Hey kein Ding, Book of Ra spielen! Gern geschehen. Genau für das »in der Tiefe raffen« sind wir doch auch da. Auch in Zukunft – und das nicht nur im Blog.
PS.: Dieser Artikel ist selbstverständlich nicht ernst gemeint. Wir wollten überhaupt nicht unser Leserfeedback aufarbeiten. Was nicht heißt, dass wir es auch für die Zukunft ausschließen möchten. Daher: Bitte gerne immer hier in unserem Blog kommentieren und uns Feedback geben. Dann müssen wir auch keine automatisierten Kommentare mehr lesen. Dankeschön.