Influencer-Marketing ist inzwischen den meisten von uns ein Begriff. Weniger bekannt ist der Fakt, dass neben Instagram und YouTube auch Business-Portale wie LinkedIn für eine ähnliche Form des Empfehlungs-Marketings genutzt werden. Während sich »traditionelle« Influencer aufgrund ihrer Bekanntheit auf (hoffentlich) ehrliche Rezensionen und das Erzählen von Markengeschichten anderer konzentrieren, stellen die sogenannten »Thought Leader« (auf Deutsch: Meinungsführer/-macher) das substanzielle Gegenstück dar. Ihr Handeln basiert nicht allein auf der Followerzahl oder der Engagement-Rate – Thought Leader erschaffen durch ihre Expertise, ihr Know-how und ihre Glaubwürdigkeit eigene und somit einzigartige und wertvolle Ideen.
Thought Leadership - was ist das?
Der Begriff »Thought Leader« wurde 1994 von Joel Kurtzmann, dem Gründungsherausgeber der Zeitschrift Strategy+Business, geprägt. Er verwendete den Begriff für persönliche Interviews mit hochrangigen Geschäftsleuten, Akademikern und Autoren und definierte einen Thought Leader als jemanden, der »einige neue, interessante Ideen hat, die es wert sind, weiter verbreitet zu werden, und die eine reale Anwendung haben.«
Das GDI – Gottlieb Duttweiler Institute – definiert das Konzept des Thought Leaders neu: Als Thought Leader »kommen lebende Personen in Frage, die vorwiegend als Denker agieren und über die Grenzen des eigenen Fachgebiets hinaus bekannt und einflussreich sind.« Diese Definition macht deutlich, dass es nicht nur auf den Einfluss und die kreativen Anstrengungen der einzelnen Personen ankommt, sondern auch auf das dazugehörige Netzwerk, mit dem letztendlich interagiert wird.
Ein Thought Leader ist demnach bekannt und anerkannt für seine außerordentliche Expertise. Er positioniert sich dadurch als Vordenker für relevante Themen, die auf den Markt und die Zielgruppe abgestimmt sind. Es geht darum, Know-how und Wissen aus der eigenen und damit einzigartigen Perspektive zu repräsentieren, um dadurch Impulse zu setzen.
Wie nutzt man es?
Unternehmen sowie Einzelpersonen können als Thought Leader fungieren. Wobei es sinnvoll ist, vor allem Einzelpersonen als Thought Leader zu positionieren, da viele Menschen lieber mit anderen Menschen interagieren, anstatt mit gesichtslosen Unternehmen und Marken. Zudem können sie neben ihrer Persönlichkeit auch das eigene Netzwerk einbringen, um bestimmte Themen und ihr Wissen voranzubringen. Sich als Experte zu positionieren und die Inhalte auf den verschiedenen Kanälen zugänglich zu machen, ist grundsätzlich keine neue Entwicklung, dennoch wird besonders in Zeiten von Social Media die Personifizierung immer relevanter.Gehen wir zum Beispiel von der Marke Tesla und Elon Musk aus: Musk ist durch und durch ein Visionär. »All our patent are belong to you« – Musk hat die Patente von Tesla offen gelegt, um seiner Vision nachzugehen, die Produktion von Elektroautos voranzutreiben. Mit der Offenlegung hat er zudem Raum für Diskussionen geschaffen, da die Hintergründe hinterfragt und kritisch beleuchtet werden – genau diese Diskussionsbereitschaft macht einen Thought Leader aus. Elon Musk verkörpert Tesla, wodurch die Zielgruppe mit ihm und zugleich dem Unternehmen sympathisieren kann. Die Marke Tesla profitiert demnach von der Inszenierung seiner Person im Bereich der Elektromobilität. Auch wenn andere Elektroauto-Hersteller möglicherweise eine bessere Technologie aufweisen, haben sie eines nicht: die Person Elon Musk, die offenkundig hinter der Marke steht, Ideen entwickelt und diese letztendlich auch umsetzt.
Thought Leader im eigenen Unternehmen positionieren
Leadership sollte genutzt werden: Es gilt Personen zu identifizieren, welche die Verantwortung übernehmen, ihr Know-how und ihre Visionen weiter zu tragen. Thought Leader fokussieren sich meist auf ein bestimmtes Thema und publizieren zu diesem regelmäßig. Dabei stehen wertvolle Ideen und nicht Produkte im Fokus. Sie zeichnen sich durch ihre Expertise, Erfahrung und Neugierde für innovative Themen und Denkansätze aus. Den stärksten Impact haben Thought Leader, wenn sie strategisch in die Kommunikation des Unternehmens eingebunden werden. Das Ziel dabei ist es, dass die Thought Leader kontinuierlich wertvollen Content generieren und auf den sozialen Netzwerken posten, der dann von der Unternehmensseite zur Multiplikation verwendet werden kann. Wodurch die Mitarbeitenden zu wichtigen Multiplikatoren und Impulsgebern für das Unternehmen werden. Dabei ist eine konsequente und in sich schlüssige Ausrichtung der Thought-Leader-Strategie entscheidend, um einen Mehrwert für die Zielgruppe zu bieten und somit eine inhaltliche Nähe zwischen Marke und Stakeholdern herzustellen.
Thought Leader bieten in verschiedenen Themen Orientierung und Inspiration, sie setzen Impulse, prognostizieren Trends und tragen zur Meinungsbildung bei. Auch bei arsmedium haben wir Thought Leader für verschiedene Bereiche gebildet: Sie besitzen das Maß an Leidenschaft und Ehrgeiz, ihre eigene Denkweise in den Bereichen Innovation, Culture, Brand, Futurism, UX und Tech offen zu kommunizieren. Neben denjenigen, die ihre Impulse und Ideen bereits nach außen tragen, profitieren wir auch vom Wissen derjenigen, die sich intern als Thought Leader entwickeln und positionieren. Welche Themen unsere Thought Leader begeistern und womit sie sich im Rahmen dieser Fokusthemen beschäftigen, entdeckt ihr regelmäßig auf LinkedIn.